Jakov Lind

Jakov Lind, geboren am 10.2.1927 in Wien als Sohn jüdischer Eltern. Konnte 1938 nach Holland entkommen und tauchte nach der Okkupation mit gefälschten Papieren in Nazideutschland unter. Er schlug sich als Schiffsjunge auf einem Rheinschlepper durch und wurde Mitarbeiter eines Forschungsleiters im Reichsluftfahrtministerium. Nach 1945 ging Lind nach Palästina, arbeitete dort als Straßenarbeiter, als Strandfotograf in Tel Aviv, als Apfelsinenverkäufer und später als Flugzeugkontrolleur bei der neu gegründeten israelischen Luftwaffe. Gelegentlich versuchte er sich als Schauspieler (zuletzt 1986 in Peter Lilienthals „Das Schweigen des Dichters“). Er begann mit dem Schreiben von Kurzgeschichten. Anfang der 1950er Jahre kehrte Lind, nach einem kurzen Aufenthalt in Holland, in seine Geburtsstadt Wien zurück, wo er am Max-Reinhardt-Seminar ein Semester lang Regie studierte und für Zeitschriften schrieb. Er bewegte sich im Umkreis des „Art-Clubs“, eines losen Treffpunkts avantgardistischer Künstler. Nach Aufenthalten in Paris, Amsterdam und Kopenhagen ab 1954 ständiger Wohnsitz in London, mit längeren Unterbrechungen in New York. 1971 vierwöchiger Aufenthalt in Israel, 1974/75 Gastprofessur für Creative Writing an der Universität Boulder, Colorado. Neben der literarischen Tätigkeit beschäftigte sich Lind mit Filmregie, ab Anfang der 1970er Jahre widmete er sich auch intensiv der Aquarellmalerei; zahlreiche Ausstellungen in den USA und in Europa. Lind ...